Klettern Chamanna da Boval & Piz Morteratsch


Endlich geht's los, vom Bahnhof Pontresina mit dem Velo in das Val Roseg. Mit dabei sind Angelo, Michael und ich. Während Michael einige seiner Erlebnisse erzählt, kommen wir immer weiter in das Tal hinein und schon bald heisst es, die Velos hinter ein paar Sträuchern zu parkieren. Inzwischen sind wir nämlich auf dem Wanderweg zur Tschiervahütte angekommen. Dem schönen Wanderweg entlang gewinnen wir schnell an Höhe und schon bald sind wir auf der Moräne des Tschiervagletschers direkt unter der Hütte angekommen. In der Hütte schauen wir uns ein bisschen um und dann gibt es endlich um 18:30 das Abendessen. Zuerst eine Gemüsesuppe, dann einen Salat, als Hauptspeise Polenta mit Fleisch und zum Dessert für jeden ein "Guetzli". Nach dem Abendessen kommen viele Diskussionsthemen auf und schliesslich gehen alle ins Bett. Den kurzen Schlaf haben wir jedoch gebraucht, denn schon um 03:00 gibt es Frühstück und um 03:25 sind wir schon unterwegs in Richtung Piz Roseg. Zuerst gehen wir noch zu Fuss der Moräne entlang aufwärts und nach dem zweiten Bach dann rechts hinaus auf den ersten Arm des Tschiervagletschers. Schon bald haben wir jedoch wieder Steine und Erde unter den Füssen und steigen diesen felsigen Zwischengrat hinauf. Unterhalb des Piz Umur ziehen wir das erste Mal die Steigeisen an und seilen uns auch an, wir sind also auf dem zweiten Arm des Tschiervagletschers. In einem weiten Bogen hinter den Gletscherspalten überqueren wir den Gletscher und schon bald stehen wir auf dem Eselsgrat. Dort ziehen wir die Steigeisen aus und trinken kurz etwas. Von jetzt an müssen wir den Eselsgrat hinaufklettern, mit den schweren Bergschuhen! Doch zum Glück ist es nicht zu schwierig und wir kommen so prima voran. Auch das Klettern auf dem Eselsgrat hat einmal ein Ende und so laufen wir nach einiger Zeit und einer Rast schon wieder mit den Steigeisen am langen Seil von etwa 3450 Metern an in die Höhe. Hier herrscht ein beissender Wind und zwischendurch wird es auch recht kalt. Doch schliesslich, nach 4h 30 min Aufstieg, ist auch das geschafft und wir stehen zu dritt, zusammen mit ein paar Italienern, auf dem Schneegipfel des Piz Roseg, auf 3920 Meter. Da es ziemlich windig und kalt ist, sind wir schon bald wieder am Abwärtsgehen. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg, nur beim Eselsgrat dürfen wir abseilen und müssen so nicht hinunterklettern. Um 11:50 sind wir wieder unten in der Tschiervahütte und geniessen einen Aprikosenkuchen. Nach einem gemütlichen Abstieg zu den Velos fahren wir mit ihnen wieder das Rosegtal hinaus und in Pontresina wartet wie bestellt der Zug auf mich. Diese Bergtour mit der JO Bernina wird mir noch lange in super Erinnerung bleiben!!